Der Boiler, oder auch Kochendwassergerät genannt, erhitzt das Wasser erst kurz vor Gebrauch. Demnach wird kein Wasser gespeichert und eine thermische Isolation des Boilers ist nicht notwendig. In Gartenhäuschen, Campingwagen und Küchen sind oftmals Kochendwassergeräte über dem Spülbecken zu finden. Überall dort, wo es keine zentrale Warmwasserversorgung gibt, werden diese Geräte installiert. Sie sind allgemein als Elektroboiler oder kurz Boiler bekannt.
Der Boiler ist vom Kaufpreis gesehen günstiger als ein Warmwasser-Speicher. Auf der Suche nach dem richtigen Boiler / Kochendwassergerät für die Küche gibt es einige Punkte zu beachten. Wichtig sind die Füllmenge und der Stromverbrauch, der durch einen automatischen Ausschalter reduziert werden kann, sobald das Wasser die eingestellte Temperatur erreicht hat. Die Temperatur sollte stufenlos einstellbar sein und die passende Armatur sollte im Kaufpreis enthalten sein.
Boiler brauchen eine Niederdruckarmatur, weil sie nur eine geringe Menge an Wasser abgeben können. Diese Armatur tropft, wenn der Boiler aufheizt, weil sich Kondenswasser und Dampf bilden. Die Installation des Kochendwassergeräts mittels beiliegenden Montagematerials ist für den durchschnittlich begabten Heimwerker möglich. Der elektrische Boiler ist mit einem Stecker anzuschließen, der direkte Anschluss an die verlegte Stromleitung ist nicht nötig.
Die praktische Heißwasserbereitung rechnet sich, wenn kleinere Mengen kochendes Wasser gebraucht werden, zum Beispiel für Teewasser oder Geschirrspülwasser des kleinen Haushalts. Das Kochendwassergerät hat einen fünf Liter Tank, aus dem das kochende Leitungswasser bei Bedarf direkt durch die Armatur abfließt. Die Wassertemperatur wird durch Zusatz von Kaltwasser geregelt. Die Befüllung des Geräts erfolgt über die Wasserleitung, ein Festwasseranschluss ist empfehlenswert. Das Prinzip der Erhitzung ist dem des Tauchsieders ähnlich. Ein isolierter Heizstab oder eine Heizspirale im inneren des Kochendwassergeräts, je nach Modell, beheizt das Wasser. Dabei tritt kein Dampf aus und die Armatur bleibt angenehm kühl bei der Entnahme von heißem Wasser. Der Boiler hat keine Wärmedämmung, der Tank erhitzt sich von außen und das Wasser kühlt schnell ab. Das Aufheizen des vollen Boilers dauert cirka fünf Minuten, je nach Wassermenge und gewählter Temperatur, was eine enorme Zeiteinsparung für den Nutzer bedeutet. Die empfohlene Temperatur liegt bei 60 Grad, ansonsten könnten sich Legionellen bilden. Es läuft auch kaltes Wasser durch die Niederdruckarmatur. Alle sechs bis acht Wochen, je nach Gebrauch, ist eine Entkalkung des Boilers notwendig. Das kündigt sich durch kleine Kalkstückchen im heißen Wasser an. Alles in allem ist das Kochendwassergerät, auch heute noch, ein zusätzlicher Glanzpunkt in der Küche und eine echte Hilfe im Haushalt.